Und taeglich gruesst das WordPress-Murmeltier

Beitragsbild Murmeltier

Joost de Valk fordert eine Reform der Leitung, während Matt Mullenweg die Zügel festhält. Wird die Community den Teufelskreis durchbrechen? Tauche ein in die Diskussion und entdecke, ob dieses Mal wirklich alles anders wird!

Wer erinnert sich nicht an Bill Murray in „Und täglich grüsst das Murmeltier“? Genauso fühlt es sich an, wenn erneut die Forderung aufkommt, die Leitung von WordPress zu reformieren – ein Ritual so vorhersehbar wie der Griff in die Chipstüte beim Filmabend. Wir kennen die Argumente, sind genervt von der Debatte, und in einem Jahr sitzen wir wieder zusammen und fragen uns: „Hatten wir das nicht schon?“

Doch da ist dieser kleine Stachel im Hinterkopf: „Vielleicht wird’s diesmal anders?“ Wie bei Filmklassikern hofft man auf ein neues Ende, obwohl wir wissen, wie es ausgeht.

Was ist passiert?

Joost de Valk, Mitbegründer des Yoast SEO-Plugins, fordert in seinem Blogpost erneut, den Status Quo in der WordPress-Welt zu ändern. Er kritisiert, dass Matt Mullenweg de facto die Fäden zieht. Aktionen wie Matts Urlaubserklärung machen diese Überlegungen nachvollziehbar. Joost schlägt vor:

  1. Eine neutrale Stiftung soll WordPress leiten.
  2. WordPress.org soll an diese Stiftung übergeben werden.
  3. Die WordPress-Marke soll frei verfügbar sein.
  4. Sponsoring-Modelle sollen transparenter werden.
  5. Mehrere kleine Teams sollen auf Augenhöhe agieren.

Soweit, so repetitiv. „Haben wir das nicht schon tausendmal gehört?“ Ja, das haben wir. Selbst Matts Standardreaktion ist seit Jahren unverändert: „Dann forkt doch den Code!“ – was klingt wie das Schmollen eines Kindes, das sagt: „Dann geht doch!“, wenn ihr nicht das tut, was es will.

Demokratie ist kein Ponyhof

Wer jemals ein Open-Source-Projekt begleitet hat, weiss: Echte Mitbestimmung ist sowas wie ein Ultra-Marathon im schlammigen Sumpf – anstrengend, langatmig, mühsam. Und doch ist diese kollektive Brainstorming-Qual eben genau das, was die Open-Source-Community ausmacht. Man könnte es gar als Kulturtechnik des Miteinanders bezeichnen: Alle diskutieren, hinterfragen, stöhnen laut und einigen sich (irgendwann) auf etwas, das zumindest die wenigsten zum Würgen bringt.

Die Forderung „Breiteres Gremium an der Spitze von WordPress“ ist dabei kein böser Wunsch, sondern fast ein Reflex. Wer sollte da sitzen? Matt? Joost? Oder eine ganze Handvoll bunter Vögel aus der Community, die alle vier Jahre gewählt werden? Wer genau? Kein Schimmer.

Und jetzt?

Jeder meckert, aber wer soll’s konkret machen? Vielleicht brauchen wir ein „WordPress-Koordinations-Gremium“, das Diskussionen anregt und nicht abwürgt, um eine demokratische Vision zu schaffen.

Ob Joost die Diskussion ins Rollen bringen kann, ist ungewiss. Ob Matt irgendwann ein Gremium aufbaut, steht in den Sternen. Fakt ist: Die Szene schaut zu und wartet auf den Showdown.

Meine Meinung

Ich finde es gut, wenn man versucht, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Trotzdem muss man anerkennen, dass WordPress durch Matt Mullenweg gross wurde. Ob eine Person ewig die Fäden halten sollte, ist fraglich. Wir werden sehen, ob diese Runde „Demokratisierung“ weiterkommt.

In der Diskussion entsteht das Bild eines Teenagers (die Community), der sich vom Elternhaus (Matt) lösen will. Dieser Prozess kann im Streit oder in Freundschaft geschehen. Eines ist klar: Es wird geschehen.

Mein Tipp an Matt ist: «Hey Matt, ich kann mir vorstellen, dass die letzten Monate für dich echt anstrengend waren. Wie wäre es, wenn du dir (und nicht anderen) eine kleine Auszeit gönnst? Lass WordPress einfach mal WordPress sein und schnapp dir deine Liebsten für einen entspannten Trip – vielleicht in die wunderschönen Schweizer Berge (wir würden uns freuen!) oder wohin es dich auch zieht. Nach drei Monaten voller Erholung freuen wir uns darauf, dich wieder frisch und voller Energie in unserer Community willkommen zu heissen.»

Und nun?

Erinnert ihr euch daran, wie Bill Murray am Ende aus seiner Zeitschleife entkommt? Genau das können wir auch schaffen! Dafür braucht es keine Hollywood-Magie, sondern eine Community, die sich traut, ihre Meinung zu sagen. Also lasst uns nicht in einem Jahr wieder am selben Punkt stehen!

Mach mit:

  • Kommentiere hier und erzähl uns, in welcher Filmrolle du Matt Mullenweg gerne sehen würdest.
  • Teile deine Gedanken im Blog von Joost.
  • Oder diskutiere in den WordPress-Gruppen.

Vielleicht bist du “Team Matt regelt das schon” – oder “Gib Joost ’ne Chance!” Hauptsache, du setzt dich in Bewegung. Wer weiss, vielleicht schaffen wir es, die nächste WordPress-Episode ohne endlose Zeitschleife zu drehen.

Also, worauf wartest du noch? Hinein in die Tasten, raus mit der Meinung – und vielleicht brechen wir diesmal wirklich den Kreis. Nächsten Winter schauen wir uns dann hoffentlich nicht wieder denselben Film an.

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