Schweigen ist Zustimmung!

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Ich wollte nur reinhören – jetzt hab ich Schweißperlen auf der Stirn und das dringende Bedürfnis, mit fremden Leuten über Weltpolitik zu diskutieren. „Schweigen ist Zustimmung!“ ist kein Podcast. Es ist ein verbaler Defibrillator.

Über Patrick Breitenbach stolpere ich regelmässig. Mal als Autor, mal als Denker, mal als jemand, der mir mit einem Tweet mehr Denkstoff gibt als ein Philosophie-Seminar. Und so bin ich irgendwann auch bei „Schweigen ist Zustimmung!“ gelandet – seinem Podcast mit Jens Brodersen. Der Titel? Ironisch, klar. Denn hier wird nicht geschwiegen. Hier wird gesprochen. Und zwar so, dass es kracht.

Aber Achtung: Das ist kein Podcast für nebenbei. Kein sanftes Meeresrauschen mit Feuilleton-Flair. Das hier ist der akustische Feueralarm. Themen wie Revolution, die Dekonstruktion der USA, Kriege, Klimakollaps – alles wird radikal seziert. Und zwar nicht als Empörungsshow, sondern als präzise Analyse mit scharfem Skalpell.

Patrick und Jens bohren tief. So tief, dass man manchmal wünscht, sie würden mal kurz Luft holen – tun sie aber nicht. Stattdessen legen sie den Finger in die Wunde, drücken drauf – und bleiben da, bis du schreist: „Okay, okay, ich denk drüber nach!“

Ich gebe zu: Ich bin nicht immer einer Meinung mit den beiden. Muss ich auch nicht. Aber dieser Podcast macht etwas, das viele nicht schaffen: Er lässt mich nicht los. Er macht mir nicht nur Lust, mitzudenken – er bringt mich gedanklich näher ans Aktivistenzelt, als mir manchmal lieb ist.

Wenn der Einschlafpodcast das Lavendelbad unter den Formaten ist – dann ist „Schweigen ist Zustimmung!“ der kalte Eimer Wasser ins Gesicht. Und das meine ich im besten Sinne.

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