Ich höre Jörn Schaars feiner Podcast schon seit fast zehn Jahren – und wenn ich ehrlich bin: Ich verstehe bis heute nicht, warum mich das so fasziniert. Denn Jörn Schaar und ich könnten kaum unterschiedlicher sein.
Er ist Journalist, Norddeutscher, liebt schräge Hai-Filme, geht begeistert campen, schwärmt für Döner – ich dagegen bin froh, wenn ich halbwegs verständlich schreibe, finde Haifilme gähnend, halte Camping für Mühsal auf Rädern und als Vegetarier*in löst Döner bei mir eher Fluchtinstinkt als Vorfreude aus. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – höre ich jede Folge.
Denn Jörn macht etwas, das nicht viele schaffen: Er lässt mich an seinem Alltag teilhaben, ohne dass es sich je belanglos anfühlt. Ob es um seine Arbeit als Radioreporter geht – mit all den kleinen und grossen Herausforderungen, die das so mit sich bringt – oder um seine persönliche Abneigung gegen Baustellen im Funkloch: Ich höre zu. Und ich bleibe dabei.
Und dann ist da noch Gesche, seine Frau. Pastorin. Witzig. Klug. Und ehrlich gesagt: Wenn jemand es schaffen könnte, mich mal wieder freiwillig in eine Kirche zu bewegen – dann sie.
Manchmal taucht auch der Hund auf. Manchmal geht’s um Technik, Mikrofone, Podcasting an sich. Manchmal einfach nur ums Leben. Und irgendwie ist das alles genau richtig.
Was Jörn Schaars feiner Podcast für mich so besonders macht, ist diese Mischung aus Gelassenheit und Neugier. Es ist ein akustisches Tagebuch, das nie laut schreit (ausser wenn Gesche dabei ist), aber dafür umso länger nachhallt.
Es geht nicht um grosse Dramen. Sondern darum, dass das Leben, so wie es ist, schon spannend genug sein kann – wenn man genau hinhört.
Und ja, vielleicht sind die kulturellen Unterschiede zwischen Norddeutschland und der Schweiz grösser, als man denkt. Aber genau darin liegt ja der Reiz.
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