Wieso ich Podcasts mag

Als ich mit Podcast hören und später auch mit Podcast produzieren angefangen habe, war es für mich eher eine Spielerei. Jedoch sehr schnell nahm dieses anfängliche Hobby, einen grossen Platz, sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Bereich ein.
Umso mehr, dass ich mich damit auseinandersetzte, um so faszinierter bin ich von Medium Audio und Video. Auch wenn ich immer noch sehr viel in den diversen Blogs schreibe, entdecke ich doch, wie eingeschränkt das reine Textmedium ist. Natürlich ist Text in vielen Bereich das Medium, das am besten geeignet ist, um zu kommunizieren. Doch weil es immer einfacher wird, auch andere Medien einzusetzen, erkennen wir auch erst jetzt, was für ein enormes Potenzial dahinter steckt.
So hat es privat für mich angefangen
Das Ganze hat bei mir angefangen, weil ich seit Jahren unter einem Tinnitus leide. Deshalb ist es angenehm für mich, wenn irgendein Geräusch in meine Ohren dudelt. Lange habe ich Radio gehört und das mindestens 12 Stunden am Tag. Na ja, nichts gegen das Medium Radio, jedoch 10 mal am Tag dieselben Nachrichten zu hören oder Staumeldungen ist ja nicht gerade erbauend. Zudem habe ich immer mehr den Eindruck, dass sich alle Sender angleichen. Wenn nicht alle paar Minuten ein Jingle mit dem Namen des Senders eingespielt würde, wären die einzelnen Sender nicht zu unterscheiden.
Deshalb habe ich bald angefangen, Musik mit meinem MP3 Player zu hören. Doch auch das ging mir bald auf den Wecker. Als ich über ein paar Hörbücher gestolpert bin, eröffnete sich mir eine neue Welt. Es werden darin Themen ausführlich behandelt und doch, kann ich daneben meinen diversen Tätigkeiten nachgehen. Doch mit der Zeit ging das ins Geld. Als ich über das Medium Podcasts gestolpert bin, war das genau das Richtige. Da es Millionen davon gibt und jedes Thema irgendwo und irgendwie vorhanden ist. Auch der Austausche der Hörer mit den Produzenten ist bei Podcasts viel intensiver als beim Radio, was ein ganz neue Qualität in das Medium Audio bringt.
Einzug des Mediums in meinen Beruf
Vor ein paar Jahren arbeitete ich in einem Projekt, wo das Team auf dem ganzen Erdball verstreut war. Dort hatten wir das Problem, das die Leute sich nicht wirklich kannten und so die Stimmung im Team in stressigen Phasen sehr gereizt wurde. Wir wollten deshalb, die Leute besser miteinander vernetzen.
Blogs waren eher unpersönlich, da dort nur fachliche Diskussionen geführt wurden. Wir wollten die Leute dazu bringen, auch etwas von Ihrer Motivation preiszugeben, wieso sie an diesem Projekt mitarbeiteten. Was sie daran fasziniert oder auch was sie stört. Auch sollten die Person und ihre privaten Interessen im Vordergrund stehen, sodass sich das Team auch auf einer sozialen Ebene verbunden fühlen konnte.
So kamen wir auf die Idee, dass wir mit den Leuten Audio-Interviews produzierten und diese auf der internen Projekthomepage veröffentlichten. Es war ein grosser Erfolg, da die Leute die Podcasts hörten und anschliessend untereinander über alles Mögliche anfingen zu diskutieren.
Klar kamen am Anfang auch vom Management die Einwände, dass sich die Leute sich ums Projekt kümmern und sich nicht über das letzte Fussballspiel unterhalten sollen. Jedoch sahen wir bereits nach wenigen Wochen, dass die Effizienz im Projekt wesentlich besser wurde und Konflikte viel schneller gelöst wurden. Denn plötzlich war es nicht mehr der unfähige Programmierer in Indien, der ein Fehler gemacht hat, sonder der Kollege Shas, der doch mit uns an der letzten WM mit gefiebert hat und sicher nur etwas missverstanden hat. Sogar unser Projekt Controller musste zugeben, dass die Podcasts eine erhebliche Kosteneinsparung im Projekt mit sich brachten, weil viele kleinere Probleme im direkten Kontakt gelöst wurden.
Ich setzte auch Podcasts im Unterricht ein. Einerseits nahm ich einige Lektionen auf, die ich der Klasse zur Verfügung stelle, für die Repetition. Dazu gebe ich Empfehlungen zu den jeweiligen Themen. Dies wird von den Studenten sehr geschätzt. Für mich ist der Aufwand relativ gering.
Seit ein paar Jahren werde ich immer öfters darauf angesprochen, ob ich Firmen, Vereine oder privat Leute unterstützen kann, bei Ihren Podcast Projekten. Das geht so weit dass es bereits eine gute Einnahme Quelle für mich geworden ist. Es macht mir sehr viel Spass, Leuten zu unterstützen Ihren Podcast aufzubauen.
Das Hören von Podcasts
Klar, so eine Freakshow Folge wo sie ein paar Nerds 4 Stunden über Technik unterhalten, ist nicht für alle geeignet. Jedoch die Folgen für „What’s in you pants?„, wo Toby über seinen Weg von einer Frau zu einem Mann erzählt, ist allen zu empfehlen. Woher bekommt man sonst einen Einblick, was es bedeutet, im falschen Körper geboten zu sein.
Gerade das mir das keine Zeit wegnimmt, finde ich das grosse Plus dieses Mediums. Ich weiss nicht, wie es Dir geht, aber das Geräusch des Staubsaugers beim Putzen ist nicht gerade erbauen. Da ist mir ein Podcast doch viel lieber. Auch wenn ich unterwegs bin, sind mir Podcasts lieber, als das Kindergeschrei im Zug oder die Autogeräusche auf der Strasse.
Natürlich höre ich mir lange Podcasts auch nicht am Stück an. Nur wenn es gerade passt und ich etwas tue, auf das ich mich nicht voll konzentrieren muss, höre ich Podcast. Denn ich kann ja immer pausieren und später weiter hören. An einer 4 Stündigen Freakshow Folge brauche ich bis zu einer Woche, bis ich sie durch habe. Auch haben viele Podcast Kapitelmarken, die es mir ermöglichen, mir nur das anzuhören, was ich wirklich hören will.
Produktion und Hörende
Die Produktion eines Podcasts ist wirklich sehr einfach. Eigentlich genügt ein Smartphone in das ich was Reinquatsche. Bei Diensten wie zum Beispiel Podegee, kann ich mit ein paar wenigen Klicks, die Aufnahmen dann auch perfekt online bringen.
Klar kann man das auch mit sehr teuren Mikrofonen einem Homestudio mit vielen Einspielern und Effekten garnieren. Jedoch das kommt darauf an, welchen Anspruch man hat. Viele solchen perfekten Podcast Folgen aus dem Randbereich klingen zwar toll, jedoch auch kalt und unpersönlich. Am Ende des Tages zählt der Inhalt und wie du ihn rüber bringst. Wenn du was Spannendes zu erzählen hast, dann findest du auch schnell Leute die sich das gerne anhören.
Deswegen habe ich es natürlich auch probiert. Nach nun mehreren hundert produzierten Podcast Folgen, macht es mir immer noch sehr viel Spass und ich habe immer wieder neue Ideen, für neue Themenbereich für Podcasts. Auch wenn es sehr viel Spass macht, wenn ein Podcast viele Hörer hat die Feedbacks geben und so spannende Diskussionen entstehen. Stelle ich für mich fest, dass die Produktion, gerade im Team so spannend ist, dass wenn das nur ein Hörenden interessiert, absolut OK ist. Denn der Prozess und die Diskussionen im Team, bis so eine Folge online ist, war so lustig und spannend, dass es egal ist wie viel sich das anschliessend anhören.
Willst Du auch und brauchst Unterstützung?
Wenn dich dieses Medium auch fasziniert und du mit den Gedanken spielst, vielleicht auch ein Podcast zu produzieren. du aber unsicher bist, ob das was wird oder wie du das genau angehen sollst, dann unterstütze ich dich gerne dabei.
Klar muss auch ich schauen, wie ich die Miete bezahle oder wie die Butter aufs Brot kommt. Doch für eine Tasse Kaffee können wir ja mal zusammensitzen und ich kann Dir vielleicht ein paar Tipps geben. Ich würde mich freuen, Dich und deine Ideen kennenzulernen. Und schliesslich will ich, dass es noch viel mehr Podcast gibt. Damit ich noch viel mehr Podcasts hören kann. Also melde dich!